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Rundreise durch Polen / Slowakei / Tschechien im Juli 2019 Teil 2

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Teil 2 unserer Rundreise durch Polen / Slowakei und Tschechien im Juli 2019. Bist du nur zufällig hier gelandet? Es gibt natürlich auch einen ersten Teil der Rundreise durch Polen, Slowakei und Tschechien Teil 1

Krakaus Umland

Ein Tag in der Großstadt reicht uns und so beschlossen wir, wieder weiter zu ziehen. Wir wollten wieder klettern und das Umland von Krakau bietet unzählige Möglichkeiten dazu.

Wir meldeten uns per Mail auf dem Campingplatz Brandysówka an. Dieser gilt als guter Ausgangspunkt für die Klettergebiete, die wir besuchen wollten. Die schriftliche Anmeldung per Mail ist nötig, weil man nur so ein Permit für die Straße bekommt, die dorthin führt.

Und während wir zum Campingplatz fuhren, beeindruckte uns Polen wieder mit seiner Natur. Unser Platz lag in einem hübschen Tal umgeben von Wald, Kletterfelsen und einem klaren Bächlein. Wir konnten uns gar nicht satt sehen und auch wenn das Wetter wechselhaft blieb, konnten wir hier eine Menge unternehmen und endlich mal wieder klettern.

Die Kletterei war locker – leider eher in Bezug auf die Felsen und nicht auf die Schwierigkeit – aber trotzdem sehr schön.

Die Kinder fanden Kameraden auf dem Platz zum spielen und zum Zeitvertreib. Der kleine Bach bot Tim regelmäßig Abkühlung und sorgte dafür, dass wir auch wieder genug Wäsche zum waschen hatten – nicht dass uns langweilig werden könnte. In den regenlosen Zeiten genossen wir das Campingplatzleben mit Lagerfeuer, langen Spaziergängen und neuen Kontakten und Bekanntschaften. Immer wieder gab es leckeres Brot oder Brötchen aus unserem Omnia*, der in keiner Campingküche fehlen sollte.

Bikepark Kasina

Einige Tage lang genossen wir das “zivilisierte Campingleben” bevor es für uns wieder weiter ging. Ziel war der bekannteste Bikepark in Polen: der Bikepark Kasina.

Am Park war man so nett und hat uns direkt auf dem Parkplatz schlafen lassen. So konnten wir morgens direkt mit Eröffnung des Bikeparks starten und im Gegensatz zum Bikepark Palencia war Kasina ein Traum: ein funktionierender Lift mit eigener Bikehalterung, toll ausgebaute Strecken in allen Schwierigkeiten, Restaurant und Fahrradverleih. Alles, was ein Biker so gebrauchen könnte. Auch ein kleiner Pumptrack und ein Spielplatz ist dabei. Dort hatte sich Tim ordentlich ausgetobt. Aber auch die Family Line ist er mit uns runtergedüst und hatte als Anfänger viel Spaß beim ausprobieren.

Bye Polen – Hallo Slowakei

Die Slowakei beeindruckte uns ebenfalls gleich mit ihren tollen Wäldern. Den ersten Tag aber verbrachten wir nicht einfach nur draußen in der Natur, sondern in einem Freilichtmuseum. Ähnlich dem Hessenpark in Deutschland bot uns das Museum Orava bei Zuberec einen Einblick in das Leben der slowakischen Gesellschaft von früher. Originale Häuser wurden in der Slowakei abgebaut und hier wieder aufgestellt. Beim Spaziergang durch das Dorf gab es allerhand zu entdecken.

Auch das Umland hier war toll und die riesigen Wälder waren voller wilder Heidelbeeren, die dem Sommer einen süßen Beigeschmack verliehen. Und endlich hatte auch das ewige Umrechnen des Geldes wieder ein Ende, denn im Gegensatz zu Polen ist in der Slowakei der Euro das Zahlungsmittel.

Tatralandia – Rutschenparadies für Wasserratten

Als Kletter- und Wanderfreunde ist es natürlich klar, dass wir nun auch den nördlichen Teil der Karpaten, die Tatra, besuchen werden. Aber bevor wir die armen Kinder aber wieder mit Wanderungen quälen, stimmen wir sie versöhnlich und machen Zwischenstopp im Tatralandia. Das ist ein riesiges Freizeitbad mit insgesamt 28 tollen Wasserrutschen aller Facetten. Das Wasser in den Rutschen ist überall extrem warm und so kühlt man nicht aus.

Hätten wir den Kindern erzählt, sie müssten an einem Tag hunderte von Treppenstufen laufen, hätten sie wohl gestöhnt und sich beschwert. Hier sind sie aber die Treppen nur so hoch geflogen um möglichst schnell mit einer der vielen Rutschen zu rutschen. Egal ob Reifenrutsche, mit Matten oder auf dem Po – egal ob alleine oder mehrere Personen zusammen – das Rutschen und Treppenlaufen nahm kein Ende.

Leider haben wir von diesem tollen Tag keine Fotos, weil wir die Kamera und die Handys nicht mit ins Bad mitgenommen haben.

Slovenski Raj – das slowakische Paradies

Seinem Namen alle Ehre macht das Naturschutzgebiet Slovenski Raj, was übersetzt slowakisches Paradies bedeutet. Auf dem Campingplatz Podlesok richteten wir uns häuslich ein. Es kam uns zudem ganz gut gelegen, dass es hier auch eine Waschmaschine gab.

Direkt am Campingplatz beginnen verschiedene Wanderstrecken, die in die umliegenden Wälder führen. Verschiedene Wanderwege führen durch verschiedene Schluchten hinauf. Bei einem kurzen Aufenthalt kann man gar nicht alles entdecken, was es hier zu sehen gibt. Wir entscheiden uns für die Wanderung Suchá Belá. Dort durchqueren und überqueren wir immer wieder den gleichnamigen Bach.

Mit Hilfe von zahlreichen Leitern und Stegen klettern und wandern wir an Wasserfällen entlang oder auf künstlich angelegten Wegen über dem Fluss bis hoch zu seiner Quelle. Selten sind die Kinder mit solch einer Begeisterung gewandert. Allerdings muss man auch sagen, dass unsere zwei schon sehr trittfest und sicher sind. Kinder, die schwieriges Gelände nicht gewohnt sind, haben es hier nicht immer leicht und benötigen mehr Hilfe und Aufmerksamkeit.

Man zahlt als Wanderer 1,50 € am Eingang der Wanderwege. Das Geld wird in die Instandhaltung der unzähligen Leitern, Brücken und Gehwege investiert. Da der Slovenski Raj im Bärengebiet liegt, sollte man nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang nicht mehr im Wald unterwegs sein. Aber auch wenn wir keine Bären oder Anzeichen von Bären gesehen haben, waren wir zutiefst beeindruckt von dem Gebiet und können es jedem begeisterten Wanderer nur ans Herz legen. Etwas vergleichbares ist schwer zu finden.

Mit dem Rad erkundeten wir die nähere Umgebung und fanden dabei auch ein paar kleine Kletterfelsen. Das Klettern hier machte uns wirklich Spaß, weil wir endlich mal kompakten und nicht brüchigen Fels in den Händen hatten.

Wandern, Rasten und Genießen

Wir verbrachten noch ein paar tolle Tage in der Slowakei bevor es für uns wieder Zeit wurde in Richtung Heimat aufzubrechen. Wir genossen die Natur bei Wanderungen und wenn wir ganz alleine irgendwo im Nirgendwo standen. Aber das Ferienende kam näher also ging es für uns bald nur noch westwärts.

Tschechien und der Weg nach Hause

Wieder überquerten wir die Tschechische Grenze und so langsam wurde uns bewusst: es geht nach Hause. Wir genossen die letzten Übernachtungen im Grünen und steuerten auf die Landeshauptstadt zu. Bis nach Hause war es nun nicht mehr weit.

Prag – feuchtfröhliche Stadbesichtigung

Da Prag eine tolle Stadt ist, machten wir hier natürlich ebenfalls einen Zwischenstopp. Google half uns wieder bei der Campingplatzsuche und so landeten wir auf dem Campingplatz Matyás.

Der Platz gefiel uns sehr gut und er bot mehr Comfort, als wir überhaupt benötigten: frei nutzbare Fahrräder, Fön und Kosmetikartikel in den Bädern und eine sehr herzliche Betreiberin. Sie erklärte uns in gutem deutsch, wie wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt kommen.

Prag erschlug uns ein wenig. Die Stadt ist architektonisch wirklich toll, aber es war so viel los, dass man sich kaum bewegen konnte. Und zu allem Überfluss brach wieder einmal ein Unwetter über uns herein. Irgendwie wollte das mit den Stadtbesichtigungen in diesem Urlaub nicht so recht klappen.

Wir warteten die Regenperiode ab und setzten unseren Stadtrundgang wieder fort. Vollgepackt mit tausend Eindrücken kamen wir spät wieder zum Campingplatz zurück.

Jeder Urlaub endet

Bald waren wir wieder zuhause. Die dreieinhalb Wochen vergingen doch wie im Flug. Wieder haben wir viel erlebt und gesehen und können rückblickend sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Während es in Deutschland zeitweise wirklich heiß war, waren bei uns die Temperaturen meist im angenehmen Bereich. Und auch wenn wir öfter mal einen Regenschauer abbekommen haben, konnten wir unglaublich viel unternehmen.

Alle drei Länder hatten ihre Besonderheiten , auch wenn Polen auffällig viele Verbotsschilder für Fahrzeuge über 3,5t hatte, haben wir wirklich überall tolle Plätze gesehen und in allen Ländern ausschließlich mit freundlichen und aufgeschlossenen Menschen zu tun gehabt.

Stellenweise waren wir erstaunt, wie gut die Netzabdeckung für das mobile Netz war und dass wir selbst im Nirgendwo besseren Empfang hatten als stellenweise zuhause. Polen steht uns mittlerweile in nichts nach und ist touristisch durchaus attraktiv. Aber auch die Slowakei holt in diesen Dingen auf. Und Tschechien ist weit mehr als eine günstige Einkaufsmöglichkeit.

Wir haben von allen drei Ländern jeweils nur einen Bruchteil entdecken können und deshalb werden sie weiterhin auf unserer Reiseliste stehen bleiben. Wir sehen uns sicher wieder – spätestens wenn uns die Kinder überredet haben, nochmal in das Spaßbad Tatralandia zu fahren 😉

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