Ein Jahr auf-achse – das sind unsere Weltreise Kosten

Ein Jahr sind wir nun schon auf-achse. 365 Tage leben zu fünft in rund 15m² ohne festen Wohnort. In Europa. In Südamerika. Ein Jahr voller Höhen, aber auch Tiefen. Hier bekommt ihr die harten Fakten über unsere Weltreise Kosten und Ausgaben während unserer Weltreise und das Reisen selbst.

Ein Jahr, 17 Länder

Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien, Albanien, Griechenland, Nordmazedonien, Serbien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Uruguay, Argentinien, Paraguay, Brasilien, Bolivien und Peru.

Das sind die Länder, die wir bisher bereist haben. Dabei haben wir mit dem Wohnmobil rund 21.000 Kilometer zurückgelegt, 112 mal auf Campingplätzen und offiziellen Stellplätzen übernachtet und 190 mal freigestanden. Außerdem hatten wir insgesamt für 62 Tage eine Ferienwohnung gemietet, um zum Beispiel die Zeit zu überbrücken, in der unser Ben verschifft wurde oder auch mal in der Werkstatt stand, um neue Federblätter zu bekommen.

Einen Überblick über die Route, Übernachtungsplätze und Länder bekommt ihr auf FindPenguins:

Abwechslungsreich aber nicht immer leicht

Im Schnitt sind wir also rund 60 Kilometer pro Tag gefahren. Übernachtet haben wir dabei in allen möglichen Höhenlagen zwischen Meereshöhe an der Küste und 4.000 Meter im Andenhochplateu, in der Wüste und im tropischen Regenwald. Bei nächtlichen Temperaturen zwischen 28°C und -14°C.

Das war sicher nicht immer leicht. Mal war es schlichtweg zu heiß und feucht, um einen guten Schlaf zu finden, mal zu kalt und ein anderes Mal raubte uns die extreme Höhe nicht nur die Luft zum Atmen, sondern auch den Schlaf. Auch gab es mal den einen oder anderen Sturm, der uns in der Nacht veranlasste, den Platz zu wechseln oder zumindest das Dachzelt zu schließen.

Trotzdem möchten wir keine Nacht missen, denn gerade wenn die äußeren Umstände schwierig waren, um gut zu schlafen, so war die Umgebung immer etwas Besonders und entschädigte dafür. Und meistens sind es ja auch die unkomfortablen Situationen, die am Ende die besten und lustigsten Geschichten ergeben. Obwohl wir auf den Diebstahl während der Verschiffung doch am Ende auch gut und gerne verzichtet hätten.

Die Ausgaben – unsere Weltreise Kosten

Sicher interessiert es jetzt viele, wie hoch die Weltreise Kosten für dieses Jahr ausgefallen sind.

Wir sind ja bekanntermaßen 5 Personen. Die folgenden Werte gelten immer pro Person und Monat. Somit sind aber auch Ausgaben für Fahrzeug etc. aufgeteilt. Außerdem sind die Werte als Durchschnittswerte für ein Jahr anzusehen. Manche Länder sind teurer (wie Uruguay) und manche günstiger (wie Nordmazedonien oder Argentinien). Durch manche sind wir eher schneller durchgefahren und durch andere langsamer.

Die Weltreise Kosten pro Land haben wir nicht extra aufgelistet, die diese nicht aussagekräftigt gewesen währen. Aber man sieht die Weltreise Kosten für 1 Jahr. Hier könnt ihr auch mal schnell die durchschnittlichen Weltreise Kosten pro Jahr / pro Monat / oder pro Land ausrechnen.

Unsere Kosten in Zahlen:

Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Shampoo etc.:	140 €
Übernachtungskosten (inkl. Ferienwohnung während Verschiffung):	80 €
Wäsche:	4 €
Wasser / Gas:	3 €
Diesel:	80 €
Freizeitaktivitäten:	40 €
Essen gehen:	50 €
Wohnmobilkosten (Reparaturen, Ersatzteile, etc.):	40 €
Maut:	12 €
Krankenversicherung:	71 €
Autoversicherung + Steuer:	25 €
Internet:	5 €
Sonstiges:	10 €
mtl. Gesamtkosten pro Person	560 €

Flugkosten (einmalig Hamburg / Montevideo) pro Person:	820 €
Verschiffung (einmalig Hamburg / Montevideo) pro Fahrzeug:	5.500 €

Der eigene Lebensstil beeinflusst die Kosten

All das geht natürlich noch deutlich günstiger aber auch teurer. In manchen Ländern (z.B. Bolivien) sind wir fast jeden Tag essen gegangen, weil das Preis-Leistungsverhältnis hier unglaublich gut war und die bolivianische Küche wirklich gut ist. In anderen Ländern, wie Uruguay, haben wir meistens selbst gekocht. Dies beeinflusst erheblich die Kostenseite. Den größten Einfluss haben sicherlich die Flüge. Hier kann man Geld sparen, indem man in der Low Session fliegt.

Wir versuchen auch unterwegs einen ausgewogenen Standard beizubehalten und suchen gerne immer wieder Campingplätze auf, um länger in einem Städtchen zu bleiben. So hat Tim die Möglichkeit, andere Kinder zum spielen zu treffen und wir können uns entspannt um Haushalt, Wäsche etc. kümmern, Vorräte auffüllen und selbst in Kontakt mit anderen Reisenden kommen.

Das erhöht natürlich dann die Übernachtungskosten, obwohl freistehen sicher möglich gewesen wäre. Die Weltreise Kosten kann man immer noch nach oben treiben.

Auch das Thema Fixkosten wie z.B. Krankenversicherung könnte noch deutlich gesenkt werden, wenn man hier z.B. den Premium Schutz nicht auswählt und nur das Basis Paket nimmt.

Andere Länder, andere Preise

Wie bereits gesagt, beeinflusst der eigene Lebensstil die Weltreise Kosten – aber natürlich auch die Länder, die man bereist. So gibt es Länder, die sehr teuer sind und Länder, die im Vergleich sehr günstig sind. Wir haben mal die Durchschnittswerte der von uns bereisten Länder für eine Übernachtung auf dem Campingplatz für 2 Personen, ein Mittagessen für 2 Personen mit Getränk im Restaurant und einen Liter Diesel aufgelistet. Natürlich schwanken auch diese Preise.

Der Dieseplreis von Tag zu Tag, aber auch Campingplätze gibt es von luxuriös bis einfach (vor allem in Europa) und auch Essen gehen kann von Restaurant zu Restaurant unterschiedlich ausfallen. Wir waren eher immer so in der Mittelklasse unterwegs. Hier in der Liste sieht man schnell was das das teuerste und günstigste Land für uns war.

Land	Campingplatz	Essen gehen	Diesel
Deutschland	35,00 €	40,00 €	1,78 €
Österreich	40,00 €	45,00 €	1,69 €
Slowenien	30,00 €	30,00 €	1,61 €
Kroatien	50,00 €	18,00 €	1,60 €
Albanien	15,00 €	16,00 €	1,73 €
Griechenland	25,00 €	28,00 €	1,74 €
Nordmazedonien	10,00 €	12,00 €	1,49 €
Serbien	20,00 €	30,00 €	1,62 €
Ungarn	20,00 €	38,00 €	1,68 €
Slowakei	20,00 €	24,00 €	1,61 €
Tschechien	18,00 €	35,00 €	1,56 €
Uruguay	25,00 €	30,00 €	1,28 €
Argentinien	3,00 €	14,00 €	0,50 €
Paraguay	8,00 €	18,00 €	1,03 €
Brasilien	15,00 €	20,00 €	0,92 €
Bolivien	5,00 €	10,00 €	0,51 € / 1,10 € Inoffiziell / Offiziell
Peru	10,00 €	14,00 €	0,98 €

Kostenübersicht und -kontrolle

Um unsere Ausgaben im Auge zu behalten, haben wir uns eine komplexe und umfassende Tabelle erstellt. Hier tragen wir alles ein, was wir an täglichen Ausgaben haben. Regelmäßige Ausgaben addieren sich automatisch hinzu. Dank vorausgegangener Budgetplanung haben wir damit eine gute Kontrolle am Ende eines jeden Monats, ob unsere Weltreise Kosten ausufern oder noch alles im grünen Bereich für uns ist.

Download der Kostenübersicht

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Rückblick – wie war das Jahr für uns?

Zu fünft in einem Wohnmobil – für viele klingt das nach beengtem Raum, Zickereien und Stress. Für uns ist es ein Traum auf den wir unser Leben lang hingearbeitet haben. Und wir sind noch immer ständig beeindruckt von dem, was wir da gerade tun. Manchmal stehen wir an einem Ort, wie zum Beispiel im Amazonas-Regenwald, den wir schon in Kindertagen als Sehnsuchtsziel auserkoren haben, und müssen uns selbst kneifen um zu realisieren, dass das gerade wirklich passiert.

Wir fahren, wenn möglich, mit dem Wetter und so haben wir immer einen großen Garten, in dem wir uns austoben oder entspannen können. Wir stehen an unglaublich faszinierenden Orten und können so viel entdecken. Dafür sind wir unendlich dankbar und dafür kann man auch über die manchmal beengten Wohnverhältnisse hinwegsehen.

Es sind die kleinen Orte, die zu etwas besonderem werden

Dabei sind es meistens nicht die großen Sehenswürdigkeiten, die uns beeindrucken. Natürlich schauen wir uns diese auch an und natürlich sind diese auch wunderschön. Doch es sind die Orte, die abseits der großen Touristenströme oder mitten in der Natur liegen. Manchmal stehen wir in einem kleinen Dorf oder einfach frei in der Natur, in Wüsten oder Hochebenen und manchmal werden wir auch gezwungen zu bleiben, weil wir etwas bestellen oder reparieren müssen.

Immer dann kommen wir näher in Kontakt mit den Menschen und Kulturen und haben Zeit, uns den kleinen Wundern der Natur zu widmen.

Dann erkunden wir die Umgebung, freunden uns mit der Bevölkerung an und erleben so viel Positives, was uns von den Menschen entgegen gebracht wird. Ja, man kann wirklich sagen, wir haben fast ausschließlich gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Diese Momente sind es, was für uns das Reisen ausmacht.

Südamerika, Freistehen etc. – ist das nicht gefährlich?

Wir müssen sagen, dass wir uns in diesem Jahr zu keiner Zeit bedroht gefühlt haben. Egal, ob wir frei in der Natur oder in größeren und kleineren Städten gestanden haben, was in Südamerika auch häufiger der Fall war.

Natürlich gibt es hier auch einige Regeln zu beachten, damit das auch wirklich klappt und das Bauchgefühl spielt eine große Rolle. Trotzdem ist Südamerika nicht per sé gefährlicher für Reisende als Europa.

Reisen ist kein Urlaub

Wer jetzt denkt, eine Langzeitreise oder Weltreise ist wie ein nie endender Urlaub, der irrt sich ein wenig. Natürlich haben wir Zeit, uns Dinge anzusehen oder spannende Gegenden zu erkunden. Trotzdem raubt der Alltag auf Reisen auch einen großen Teil der Freizeit. Tim ist noch nicht fertig mit der Schule und wird von uns unterrichtet. Eric arbeitet 1,5 Tage die Woche.

Und auch unsere Ressourcen wollen stets aufgefüllt werden. Wasser kommt zwar aus dem Wasserhahn, aber nach ein paar Tagen ist der Tank leer und muss neu gefüllt werden. Oft heißt das umparken, Kanister schleppen oder woanders hinfahren. Wir haben keine Waschmaschine dabei und müssen entweder mit der Hand waschen oder einen Wäscheservice in Anspruch nehmen.

Einkaufen ist, je nach Land, eine zeitraubende Sache, wenn man von Marktstand zu Marktstand laufen muss und doch nicht alles bekommt, was man sucht. Egal, was man macht: es dauert halt alles etwas länger als im eigenen Haus in Deutschland. Dazu kommt, dass nicht immer das Verfügbar ist, was man gerade sucht. So klappert man manchmal Laden um Laden in der Stadt ab, nur um die passenden Schrauben zu bekommen.

Die größte Schwierigkeit ist aber, dass wir natürlich auch Freunde und Familie vermissen. Natürlich macht es das Internet einfacher, mit ihnen in Kontakt zu bleiben, aber es ist natürlich nicht das Gleiche.

Wie geht es weiter?

Unsere Ausgaben haben sich in etwa so verhalten, wie wir sie im Vorfeld eingeschätzt haben. Das heißt für uns, dass wir unter diesen Voraussetzungen weiterfahren können und Südamerika weiter bereisen werden. Wie lange? Das wissen wir gar nicht so genau. Tim ist noch bis nächstes Jahr im Sommer von der Schule befreit – so lange wollen wir auf jeden Fall noch unterwegs sein. Was wir im Anschluss machen ist noch offen.

Hast du noch Fragen an uns? Was interessiert dich an einer Weltreise oder unserem Alltag? Schreib uns deine Fragen oder Bemerkungen in die Kommentare.