Die französische Stadt Briançon ist Europas höchstgelegene Stadt und liegt unweit der italienischen Grenze in den Cottischen Alpen. Die Gegend ist wohl eher bei Skifahrern bekannt, doch gerade im Sommer bietet die wunderschöne Alpenlandschaft beste Voraussetzungen zum Klettern.
Klettergebiete in der Region Briancon, sind ein Paradies in den heißen Sommermonaten
Die Temperaturen liegen in den beiden Monaten Juli und August oft bei 25 bis 28 Grad. Am Abend und in der Nacht kühlt es stark ab, sodass diese Temperaturen wirklich nur in der Nachmittagszeit erreicht werden. So kann man wunderbar am Vormittag klettern, ohne am Fels zu verglühen und danach einen Sprung in den Pool wagen, ohne zu erfrieren. Perfektes Kletterwetter also.
Das Umland der Festungsstadt Briançon eignet sich aber nicht nur aufgrund der angenehmen Temperaturen hervorragend zum Klettern. Es gibt, je nach Klettergebiet , ganz unterschiedliche Gesteinsarten, von Quarzit und Granit über Kalk bis hin zu Konglomerat findet hier nahezu jeder etwas passendes. Die Absicherung ist in jedem Gebiet, das wir bisher besucht haben, perfekt und die Hakenabstände angenehm kurz. So kann man auch mal ein wenig herumprobieren und muss vor Stürzen keine Angst haben.
Hier möchten wir euch die von uns bereits besuchten Klettergebiete in der Region Briancon vorstellen.
Chamandrin
Lage: Das Klettergebiet Chamandrin liegt etwas nördlich des gleichnamigen Dorfes. Für Ortsfremde ist das Gebiet nicht leicht zu finden und wir mussten uns durchfragen, bis wir den kleinen Trampelpfad zum Gebiet endlich entdecken konnten. Von der Hauptstraße des Ortes muss man an dem kleinen Kanal nach Norden abbiegen. Die Straße geht etwas bergauf bis zu einer kleinen unscheinbaren Parkmöglichkeit.
Zustieg: Vom Parkplatz aus folgt man der Straße bis zu einer starken Linkskurve. Hier geht ein kleiner, schmaler Trampelpfad in den Wald. Diesem folgt man einige Zeit, bis auf der linken Seite die beiden Felsblöcke zum Vorschein kommen.
Kinder: Das Gebiet eignet sich ganz gut für Kinder, die ein kleines bisschen Trittsicherheit zeigen. Der Wandfuß ist zwar nicht eben aber ungefährlich.
Absicherung: Wie fast überall in dieser Umgebung in Frankreich ist die Absicherung perfekt. Meist hat man gute Bohrhaken in kurzen Abständen. Umlenker sind meist mit zwei gebohrten Haken und einer Kette versehen.
Beschreibung: Dieses Gebiet ist auch für Einsteiger und kurze Klettertage geeignet. Geklettert wird hier im Granit. Von den insgesamt 25 Routen, die es in den zwei Sektoren gibt, sind jeweils acht Roten im 4. und 6. Franzosengrad, sieben Routen im 5. Franzosengrad und zwei Routen im 7. Grad.
Die Routen sind auch eher kurz (im Schnitt um die 15 Meter). Dafür liegt der Wandfuß im Wald und man kann an besonders heißen Tagen hier immer noch ganz gut klettern.
Rocher Baron
Lage: Das Gebiet Rocher Baron liegt etwas oberhalb des Dorfes Le Villaret. Ein ganz gut befahrbarer Waldweg führt dorthin, der mit einem normalen PKW wirklich gut zu befahren ist. Mit großen Mobilen, wie unserem Wohnmobil kommt man dort allerdings nicht mehr hoch. Parken kann man dann direkt vor dem ersten Sektor auf einem Parkplatz.
Zustieg: Wenn man mit dem Auto bis ganz oben fährt, steht man quasi direkt vor dem ersten Sektor. Wir sind immer mit den Fahrrädern von unten hochgefahren, weil unser Wohnmobil für diesen Waldweg doch etwas zu groß ist.
Kinder: Das Gebiet eignet sich perfekt für einen Klettertag mit Kindern. Es lauern keine Gefahren am Wandfuß, ein kleines Bäumchen spendet Schatten an der bis zum Mittag der Sonne ausgesetzten Wand. Durch die Möglichkeit mit dem Auto bis in das Klettergebiet zu fahren hat man sich auch die Nörgelei beim Zustieg gespart.
Absicherung: Die Absicherung ist, wie in allen von uns besuchten Gebieten hier in der Nähe, perfekt. Meist hat man gute Bohrhaken in kurzen Abständen. Umlenker sind meist mit zwei gebohrten Haken und einer Kette versehen.
Beschreibung: Das Klettergebiet Rocher Baron hat drei Sektoren mit Schwierigkeiten zwischen dem 4. und dem 7. Franzosengrad, wobei der Großteil im 6. Grad liegt. Hier klettert man in Quarzit, das an den meisten Stellen wirklich schön zu klettern ist. Da das Gebiet aber aufgrund des einfachen Zustiegs und der vielen eher einfachen Routen gut besucht ist, gibt es schon die eine oder andere abgegriffene Stelle im Fels. Wobei “abgegriffen” eher noch das falsche Wort ist. Was für die Gegend um Briançon als “abgegriffen” gilt, ist hierzulande immer noch hervorragend.
Casse de Prelles
Lage: Das Klettergebiet Casse de Prelles liegt in der Nähe des Dorfes Prelles. Man folgt von Prelles der D4, bis man auf der rechten Seite einen Parkplatz findet.
Zustieg: Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad in Serpentinen den Hügel hinauf und zu einem Geröllfeld, das wiederum zu den Sektoren führt. Die Felsbrocken im Geröllfeld sind nicht klein und machen es Kindern gerne etwas schwer. Je nachdem, zu welchem Sektor man möchte, verlängert sich der Zustieg etwas. Mit einer guten halben Stunde Zustieg sollte man schon rechnen.
Kinder: Sind die Kinder schon etwas älter und gut trittfest und können über große Brocken Geröll klettern, ist die Mitnahme der Kinder kein Problem. Kleine Kinder müssen wahrscheinlich getragen werden. Am Wandfuß einiger Sektoren findet man geeignete Plätzchen das Basecamp für die Kids aufzuschlagen. Allerdings sollten kleinere Kinder nicht unbeaufsichtigt bleiben, da sie sich im Geröll doch verletzen können oder in die tieferen Spalten stürzen könnten.
Absicherung: Auch hier ist die Absicherung perfekt. Meist hat man gute Bohrhaken in kurzen Abständen. Umlenker sind meist mit zwei gebohrten Haken und einer Kette versehen.
Beschreibung: Dieses Gebiet hat sich dank der vielseitigen und besonders schönen Routen zu unserem Lieblingsklettergebiet gemacht. Man findet schattige Plätzchen, wo man den Proviant und die Kids parken kann, der Ausblick ist wirklich schön und die Routen sind in bestem Quarzit. Hier findet man viele kleine und große Leisten in meist senkrechten Wänden. Der Fels ist schön griffig, und die Routenlänge liegt meist bei über 20 Metern. Das Gebiet teilt sich in fünf Sektoren auf. Die meisten der etwa 80 Routen befinden sich im 5. und 6. Franzosengrad. Ein paar wenige im 4. und 7. Grad sind aber auch dabei.
Ailefroide
Lage: Der Gebirgsstock l’Ailefroide ist das dritthöchste Massiv der Dauphiné-Alpen. Dort in einem Tal liegt abgelegenen ein Campingplatz und das gleichnamige Klettergebiet.
Zustieg: Rund um den Campingplatz bzw. um das kleine Dörfchen findet man unzählige Klettermöglichkeiten. Besonders Mehrseillängenrouten, aber auch einige Sportkletterrouten sind innerhalb kürzester Zeit zu erreichen.
Kinder: Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte dieses Gebiet keinesfalls auslassen. Der Campingplatz ist ein reines Kinder-Abenteuer-Paradies und es gibt auch ein paar leichte Touren für die jungen Kletterer (zum Beispiel der Sektor “Le secteur école” mit Routen zwischen 3b und 5c). Einige Klettersektoren sind vom Campingplatz leicht und schnell zu erreichen und haben relativ gute Möglichkeiten für die Kleinen, sich aufzuhalten. Allerdings sollte man sich vorher gut informieren, denn es gibt durchaus einige unsichere Sektroen, in denen die Kinder eher fehl am Platz sind.
Absicherung: Da wir nur zwei Tage in Ailefroide waren, haben wir nur den Sektor “Le secteur école” besucht. Dieser war aber, wie erwartet, hervorragend abgesichert. Auch die gekletterte Mehrseillängentour mit ihren drei Seillängen hatte nicht einen einzigen fragwürdigen Bolt.
Beschreibung: In etwa 1500 Metern Höhe kann es in Ailefroide auch im Sommer empfindlich kalt werden, kühler zumindest, als in den meisten anderen Gebieten bei Briançon. Das Gebiet eignet sich perfekt für den Hochsommer, wenn es sonst überall zu heiß zum klettern ist. Aufgrund der Abgeschiedenheit, des tollen Campingplatzes und der wirklich vielen tollen Klettertouren in hervorragendem Granit gehört dieses Gebiet zum “must see” unter Naturliebhabern, Kletterern und wanderlustigen Menschen.
In unserem Bericht unserer Sommerreise 2016 könnt ihr nachlesen, welchen grandiosen Eindruck die Gegend auf uns gemacht hat. Geklettert sind wir dort zwar wenig, doch wer die Kletterei im Granit mag ist hier perfekt aufgehoben. Der Fels ist griffig und die Absicherung super. Von Mehrseillängen für Genißer im 4. und 5. französischen Schwierigkeitsgrad bis zur Herausforderung im 7. und 8. französischen Schwierigkeitsgrad für Sportkletterer findet hier nahezu jeder etwas für sich. Hauptsächlich aber gibt es hier Mehrseillängentouren im mittleren Schwierigkeitsgrad.
L’horloge und Les Collets
Lage: Die beiden kleinen Gebiete liegen oberhalb des Ortes L’Argentière La-Bessée. Unterhalb einer Kapelle erstreckt sich von der Hauptstraße gut sichtbar die Felswand. Zum Parkplatz fährt man zunächst am Besten der Beschilderung des Klettersteiges in Richtung Norden. In mehreren Serpentinen folgt man der schmalen Straße, bis oberhalb des Städtchens auf der linken Seite eine Parkmöglichkeit auftaucht.
Zustieg: Von der Parkmöglichkeit folgt man dem Feldweg einige Minuten bis in die beiden Gebiete. Der zuvor beschilderte Klettersteig befindet sich in deren Mitte.
Kinder: Der schmale Weg wird an einigen Stellen ziemlich sandig und etwas rutschig. Ist aber für die Kleinen an der Hand noch gut machbar. Am Wandfuß ist etwas Platz zum Spielen, aber zumindest im Gebiet L’horloge ist dieser Platz sehr begrenzt.
Absicherung: Die Absicherung war größtenteils sehr gut. Mehr hat uns der doch manchmal brüchige Fels beim Vorstieg beschäftigt.
Beschreibung: Ein nettes Gebiet mit einigen leichten bis sehr leichten Routen. Ein paar wenige, anspruchsvollere Routen waren auch dabei aber der Hauptteil liegt zwischen dem 4. und 5. Schwierigkeitsgrad (frz.). Weniger schön fanden wir allerdings die Felsqualität, denn der Kalkstein war an vielen Stellen brüchig und hin und wieder lösten sich kleine Leisten unter unseren Fingern auf. Im Gebiet Les Collets gibt es außerdem einige bereits abgespeckte Stellen. Für einen kleinen Tagesausflug oder für Anfänger trotzdem ein schönes Gebiet mit kurzem Zustieg.
Mont-Dauphin Fort
Lage: Das Klettergebiet befindet sich, wie der Name schon sagt, am Fort Mont-Dauphin zwischen den Ortschaften Guillestre und Eygliers – Gare. Das Fort befindet sich auf einem Felsplateau. Unterhalb und in unmittelbarer Nähe des Fort liegen steile Wände, an denen geklettert wird. Es gibt viele verschiedene Sektoren und einige verschiedene Parkmöglichkeiten. So kann man zum Beispiel auf den offiziellen Parkplätzen des Fort parken, sofern man früh genug ist, einen Parkplatz zu ergattern. Oder man fährt in eine kleine Seitenstraße unterhalb der steilen Wände des Fort und parkt dort.
Zustieg: Von den Parkplätzen sind die Wände gut sichtbar und innerhalb von kurzer Zeit gut zu Fuß erreichbar.
Kinder: Wir haben uns bisher nur die Sektoren auf der Südostseite des Forts angeschaut. Aufgrund der steilen und sehr, sehr rutschigen Wandfüße dort haben wir aber beschlossen, nicht dort zu klettern. Für Tim hätte es keine Möglichkeit gegeben, zu spielen oder sich sicher aufzuhalten.
Absicherung: Wie bereits erwähnt, sind wir dort nicht geklettert, doch die Absicherung sah, soweit wir das von unten beurteilen konnten, gut aus.
Beschreibung: Geklettert wird hier im Konglomerat, was für manche sicher etwas Gewöhnung erfordert. Die Routen sahen sehr schön aus, aber wirklich ausprobierert haben wir es nicht. Der Hauptteil der Routen befindet sich im 6. und 7. Schwierigkeitsgrad der französischen Skala. Einige wenige Routen im 5. Grad findet man verstreut zwischen den anderen und auch eine 6a ist noch relativ rar im Gegensatz zu den deutlich schwereren Kletterrouten.
Zum übernachten gibt’s den Campingplatz in Prelles.
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