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Zweitageswanderung

Wandern in Frankreich im Juli 2020

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2020 ist das Jahr in dem alles anders ist. Covid-19 hat die Welt verändert. Aber beeinflusst es auch unsere Reisen?  Natürlich! Wir wollen raus in Wandern in Frankreich.

Sommerurlaub trotz Corona?

Im Frühling überrollte Covid-19 die Welt und sorgte so für ordentlich Wirbel. Ganze Länder befanden sich im Ausnahmezustand, Menschen erkrankten schwer, andere woben die wildesten Verschwörungstheorien. Auch an uns ging das Thema nicht ganz spurlos vorbei und so stand im Sommer die Frage im Raum, ob wir nun in den Sommerferien trotzdem reisen sollten oder nicht.

Es gab viele Gründe, die gegen das Reisen sprachen. Aber auch einige dafür. Letztendlich entschieden wir uns, unseren Sommerurlaub trotzdem im Ausland zu machen. Schließlich kann man auch im Wohnmobil unter sich bleiben und in unserem Big Ben haben wir alles, was wir brauchen: ein funktionierendes Bad mit  Toilette und Dusche , eine gute Küche und bequeme Betten. Einkaufen müssen wir sowieso – egal wo wir uns befinden.  Warum also nicht die Freiheit nutzen und für ein paar Wochen in den “Zweitwohnsitz” umziehen?

Aber wohin im Juli?

Frankreich – altbekannt und doch immer wieder neu

Eigentlich wollten wir den Sommer in Schweden verbringen. Doch die Corona-Fallzahlen stiegen und für Reisende wurde über Quarantänemaßnahmen nachgedacht. Auch gefiel es uns nicht, dass wir so weit dort hin fahren mussten. Wir wollten im Falle einer neuen Welle flexibel und schnell wieder zuhause sein – mit möglichst wenigen Grenzübertritten. Also fiel die Entscheidung schnell auf Frankreich. Genauer gesagt wollten wir wieder in die Gegend von Briançon.

Dort kennen wir uns schon ein wenig aus und wir wissen, dass für gewöhnlich nicht so übertrieben viel los ist. Auch das Freistehen ist dort gut möglich, hält man sich an die ungeschriebenen Regeln (keinen Müll hinterlassen, nicht direkt neben Campingplätzen stehen, etc.). Und wo hat man weniger Kontakt zu anderen Menschen, als wenn man ganz alleine in der Natur unterwegs ist?

Alte Bekannte und neue Ziele, zusammen Wandern in Frankreich

Unser Weg nach Briançon führte diesmal nicht primär über die Autobahn. Da wir mit Big Ben ohnehin etwas langsamer unterwegs sind und die Landschaft unterwegs ja auch schön ist, beschlossen wir, einen großen Teil über die Landstraßen zurückzulegen. Das wiederum ging unerwartet gut und wir kamen doch recht schnell voran. Nach eineinhalb Fahrtagen mit Zwischenstopp in Belfort  kamen wir  auf dem Col du Lautaret an, wo wir  eine Nacht verbrachten und uns nun schlussendlich im Urlaubsmodus befanden. Es ist immer wieder schön die französischen Alpen zu entdecken und die atemberaubende Ausblicke beim Wandern in Frankreich zu erleben.

Nach einer guten Nacht in der erfrischenden Höhe des Bergpasses  kontaktierten wir unsere Freunde, die  wir vor einigen Jahren in dieser Gegend kennenlernten und die nun auch wieder hier unterwegs waren. Sie befanden sich auf dem Campingplatz  Camping De L’Izoard     im Naturpark Queyras. Da wir diese Ecke noch nicht erkundet hatten, beschlossen wir kurzerhand, dort ebenfalls auf dem Campingplatz einzuchecken und erstmal so richtig im Urlaub anzukommen.

Naturpark Queyras – Wandern, klettern, biken und die Seele baumeln lassen

Die Gebirgsstraße schlängelt sich Meter um Meter in die Höhe. Rechts von uns ist massiver Fels, links von der Straße fällt das Gelände steil herab. Ja, mit einem LKW unterwegs zu sein kann durchaus Nervenkitzel bedeuten. Aber im Großen und Ganzen kamen wir gut durch und auch die vielen Rennradfahrer haben wir problemlos überholen können.

Der Campingplatz in der Nähe des Dorfes Arvieux war nicht mal annähernd voll. Gefühlt gab es mehr freie Plätze als belegte und die kleinen Waschhäuser hatten keine Probleme, die Gäste unter Einhaltung der Abstandsregeln aufzunehmen.  Schnell fühlten wir uns auf dem naturnahen Platz zuhause und schon am Nachmittag nach unserer Ankunft unternahmen wir gemeinsam mit unseren Freunden die erste Wanderung zum Col du Cros inmitten einer wunderbaren und einladenden Natur – und mit ziemlich leeren Wanderwegen. Wandern in Frankreich ist im Sommer sehr angenehm, da optimale Temperaturen zum Wandern herrschen.

Schnell war uns klar, dass diese Wanderung nach mehr schreit und auch die nächsten Tage verbrachten wir in dieser zauberhaften Umgebung. Die Natur war atemberaubend und das Wetter optimal. Die Kletterfelsen waren nicht ganz das, was wir uns gewünscht hatten, aber dafür entschädigten uns die Wanderungen und die tolle Aussicht. Nach zwei Tagen verabschiedeten wir unsere Freunde, die ihrerseits weiterzogen.  Wir blieben noch ein paar Tage länger auf dem tollen Campingplatz, der sich idyllisch in die Natur einfügt.

Auch machten Eric und Christa eine Biketour hoch zum Col d’Izoard. Dieser Bergpass ist vor allem bei vielen Rennradfahrern ziemlich bekannt und war mehrmals Teil der Tour de France. Unter der Bergsonne war das Erklimmen des Passes mit den Mountainbikes zwar doch recht anstrengend, aber die Aussicht entschädigte die Schwitzerei und die auf der Straße verewigten Anfeuerungsparolen für die Radfahrer ergaben eine nette Abwechslung beim Strampeln. Auch unsere  Abfahrt war recht spaßig, wenn auch nicht auf allen Passagen fahrbar für uns. Das Wort “Radwanderung” sollte in diesem Urlaub nicht das letzte Mal gefallen sein.

Weiterfahrt nach Prelles

Nach ein paar Tagen wandern, klettern und biken ging es für uns zwei Tage nach Prelles auf den Campingplatz iscle de prelles. Hier waren wir schon öfter zu Besuch. Es überraschte uns, wie leer dieser sonst doch recht gut gefüllte Platz diesmal war.  Corona lässt grüßen und auch wenn wir uns über die freie Platzwahl freuten, wissen wir, dass die Betreiber mit fehlenden Einnahmen und höheren Ausgaben für Reinigung etc. zu kämpfen haben.

Endlich waren wir also wieder hier und konnten in das für uns schönste Klettergebiet in Europa zum Klettern gehen. Wie kleine Kinder freuten wir uns auf tolle Routen in bestem Fels und perfekter Absicherung.

An den Pausetagen vom Klettern waren Eric und Christa mit den Bikes unterwegs und erkundeten die Umgebung dort, wo wir mit dem LKW nicht hinkamen.

Wir verbrachten einige Tage in dieser Gegend, aber nicht ausschließlich auf dem Campingplatz. Wir nutzten unsere Autarkie und  machten uns zwischendurch auch mal woanders breit und genossen die Ruhe.

Leider mussten wir, nachdem wir eiskaltes Flusswasser gefiltert und getankt hatten, feststellen, dass unser Boiler nicht funktionieren wollte. Und so wurde die abendliche Dusche ungewöhnlich frisch. Glücklicherweise fanden wir aber bald das Problem, was sich letztendlich als Masseproblem herausstellte.

Raftingtour mit  Rafiki Rafting

Schon seit Jahren  wollten wir mal eine Raftingtour  machen, doch bisher klappte es nicht. Jetzt war aber Tim alt genug, konnte gut schwimmen und es war auch wirklich warm tagsüber, also meldeten wir uns an.

Nachdem wir unsere Neoprenanzüge bekommen hatten, ging es los. Zuerst fuhren wir ins Startgebiet und bekamen eine Einweisung von unserem Tourbegleiter. Die Tatsache, dass er sehr gutes Englisch sprach, vereinfachte die Verständigung und der Tag war eine wirklich gute Abwechslung. Neben dem eigentlichen Raftingspaß auf der Durance gab es einen Zwischenstopp mit Lagerfeuer und Proviant sowie einige tolle kleine Spielchen auf und am Boot zwischendurch.  Weil die Durance hier nicht besonders wild ist, aber doch eine gewisse Strömung und Untiefen hatte, war es die perfekte Familienbeschäftigung für Groß und Klein.

Drei Stunden später kamen wir nass aber glücklich wieder an der Zielstation an.

Abwechslung muss sein – Bikepark Serre Chevalier Valée

Nachdem wir in Prelles eine Weile klettern, biken und raften waren, packten wir wieder unsere 7 Sachen und fuhren weiter . Diesmal  besuchten wir den Bikepark Serre Chevalier Valée und buchten uns auf einem kleinen Stellplatz in La Salle-Les-Alpes ein. Der Stellplatz bietet Stromanschlüsse und eine Entsorgungsmöglichkeit für die Toilette sowie einen Wasseranschluss. Mehr braucht es nicht. Am Morgen nach der Ankunft hatten wir die Bikes vom Träger heruntergeholt und Eric, Christa und Tim machten den Bikepark unsicher.

Der Bikepark war wegen des fehlenden Regens eine ziemlich staubige Angelegenheit, bot aber trotzdem eine Menge Spaß und auch Tim konnte ziemlich gut dort fahren.

Claudia, die sich irgendwie den Magen verdorben hatte, blieb  am Stellplatz und Ronja hütete unsere Patientin.

Da der Bericht etwas lang geworden ist, habe wir diesen aufgeteilt, Teil 2 gibt es hier:
Frankreich 2020 Teil 2

Ein Gedanke zu „Wandern in Frankreich im Juli 2020“

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