Nachdem wir in den letzten Urlauben wie Südafrika, Rumänien und Griechenland viel neues gesehen und erlebt haben, wollten wir es diesen Sommer ruhig angehen lassen. Keine lange Fahrten, keine neuen Länder und viel Entspannung.
Inhaltsverzeichnis
Rundreise durch Österreich, Italien nach Frankreich
Der Sommer startete beständig und warm für uns. Deshalb zog es uns zunächst ins Ötztal. Wir waren schon ein paar mal dort und eigentlich gefällt es uns dort richtig gut. Nur macht das Wetter im Ötztal oft Probleme und ist auch im Sommer oft unbeständig. Da aber die nächsten Tage dort gutes Wetter gemeldet war, starteten wir unsere Reise umgeben von den Bergen Österreichs.
Die erste Aktivität im Urlaub war es, mit der Almkopfbahn Bichlbach hinauf zu fahren und mit den Offroad-Rollern die Wege wieder herunter – immer wieder ein riesen Spaß! Die mit Scheibenbremsen und großen Stollenreifen ausgestatteten Roller sind perfekt, um auf den Schotterwegen entlangzubrausen. Während der ca. 45 minütigen Abfahrt gestaltet sich der Weg abwechslungsreich und ist für Groß und Klein gut zu bewältigen.
Klettern, Biken und Spaziergänge
Im Gegensatz zu der Landschaft zuhause, wo alles bereits zu vertrocknen begann, war es im Ötztal herrlich grün und angenehm – ja teilweise sogar kühl.
Wir starteten unseren Urlaub auf dem Campingplatz in Längenfeld. Der luxuriöse Campingplatz ist nicht unbedingt der günstigste, aber wenn man Entspannung sucht, ist man dort genau richtig. Er bietet toll ausgestattete Waschhäuser, einen großen Spielplatz in der Nähe und liegt zwischen der Bike Republic Sölden auf der einen Seite und einigen schönen Klettergebieten auf der anderen Seite. Eine gute Busverbindung (mit Fahrradanhänger) macht die Mobilität möglich, auch wenn das Mobil auf dem Campingplatz verbleibt. Schöne Wanderwege findet man hier auch schnell und im Ort hat man vom Schwimmbad über Resaurants bis hin zu Bäcker und Supermarkt alle Annehmlichkeiten in fußläufiger Reichweite.
Hier verbrachten wir zwei Tage voller Entspannung bei gemütlichen Spaziergängen, Action beim Biken und Herausforderung beim Klettern. Leider wurde dann das Wetter wieder schlechter, sodass wir uns an einem verregneten Tag dazu entschieden, weiter in den Süden nach Arco zu fahren.
Während wir in Österreich waren, waren auch Bike-Touren im Programm. Pausen eingeschlossen. Die Auffahrt für den Bike Park „Bike Republic Sölden“ gestaltet sich dank Kabinenlift einfach. Nochmal durchatmen, bevor es bergab geht. Christa am Eingang zur Bike Republic Sölden. Jeder Mountainbiker, der schon etwas Fahrpraxis hat, sollte sich mal so ein Bike Park Spektakel gönnen. Aber Achtung: Für Anfänger, wie es Christa auch ist, ist selbst die einfachste Abfahrt schon ziemlich anspruchsvoll! Geübte Biker, wie Eric einer ist, haben hier eine Menge Spaß und können sich auch mal an schwierigeren Passagen probieren. Im Klettergarten Nösslach haben wir auch mal kurz vorbeigeschaut und eine schöne Mehrseillängentour gemacht. Es fällt schon fast schwer, sich bei der Aussicht auf das Klettern zu konzentrieren.
Ehrlich? Schon wieder Arco?
Schon als wir in Arco auf den Campingplatz rollten, stellten wir fest, dass Arco für uns nicht mehr das Reiseziel ist, dass es früher einmal war. Klar, die Stadt hat noch ihren italienischen Charme und Eis und Pizza sind nach wie vor der Hit, aber es ist einfach zu voll. Zu voll, zu heiß (im Sommer) und die Parzellen auf dem überfüllten Campingplatz zu klein.
Ja, wir geben zu, die unglaubliche Freiheit, die wir letztes Jahr in Rumänien erfahren haben, hat uns wohl für immer versaut, was Campingplätze angeht. Die Nachbarn waren uns zu dicht und zu laut. Frei stehen ist in dieser Gegend auch nicht möglich.
Ein paar Tage hielten wir es hier aus, gingen mal Klettern und schlenderten durch die Stadt. Aber während dieser Tage wurde uns klar, wenn wir Arco überhaupt so bald wieder besuchen, dass wir dies nur an Ostern oder im Herbst tun würden.
Wer geht bei solch schönen Radwegen nicht gerne mit dem Fahrrad einkaufen? Na, wenn man in Arco ist, wird natürlich auch geklettert. Die Sarca fließt direkt an unserem Campingplatz vorbei und bei sommerlichen Temperaturen über 30° C läd sie auch zum Spazieren im Wasser ein. Mit dem Bike Shuttle werden wir mit unseren Mountainbikes von Torbole in luftige Höhen gebracht. Von hier aus starten wir unsere Abfahrt mit atemberaubenden Panoramen und kniffligen Passagen. Jetzt nur nicht verfahren. Immer wieder taucht der Gardasee während der Abfahrt zwischen den Bäumen auf.
Frankreich. Briançon. Ankommen.
Nachdem es in den nächsten Tagen in Arco noch wärmer werden sollte, als es ohnehin schon war, flüchteten wir nach Frankreich. In Briançon hatten wir bereits die Erfahrung gemacht, dass es hier besonders angenehm ist, wenn es im Rest von Mitteleuropa einfach viel zu warm wird. Außerdem haben wir hier ein paar wirklich tolle Klettergebiete entdeckt, die wir gerne wieder besuchen wollten.
Am Abend rollten wir auf den Parkplatz unterhalb des Klettergebietes Casse de Prelles. Dort wollten wir die erste Nacht in Frankreich verbringen, als ein heftiges Gewitter aufzog. Am nächsten Morgen war aber der Spuk vorbei, die Sonne trocknete schnell alles ab und bei überaus angenehmen Temperaturen konnten wir einen tollen Tag an den Felsen verbringen.
In Frankreich wurden wir gleich mal mit einer fantastischen Lightshow begrüßt. Am nächsten Morgen war der Spuk aber vorbei und wir konnten klettern gehen. Auf dem Weg zum Klettergebiet Casse de Prelles. In das Klettergebiet Casse de Prelles hatten wir uns schon vor zwei Jahren verliebt, als wir das erste Mal hier kletterten. Und diese Liebe ist definitiv nicht verblasst. Klettern ist ja nicht alles. Entspannung muss auch sein. Eric in einer der schönsten Routen am Fels. Nicht besonders schwer, aber mit absolut tollen Bewegungsabläufen.
Entdeckt.
Auf dem Campingplatz Iscle de Prelles, der lange nicht so dicht besiedelt ist, wie die Plätze in Arco, konnten wir sogar unsere Lieblingparzelle beziehen. Hier hatten wir viel Raum, uns auszubreiten und es uns gut gehen zu lassen.
Es dauerte auch gar nicht lange, und da wurden wir entdeckt. Eine Familie, die wir hier vor zwei Jahren getroffen hatten, hatte ihren Wohnwagen genau neben uns. Was für ein Zufall. Da sich sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder gut verstanden, bot es sich an, einige Aktivitäten gemeinsam zu unternehmen.
Auch am Campingplatz hatten wir eine tolle Zeit In der Nähe des kleinen Dorfes Le Pied du Col kann man wunderbar mit dem Wohnmobil stehen, auch mal über Nacht, und klettern und wandern gehen. Unser Wohnmobil war auf dem Parkplatz nicht alleine. Aber eng wurde es bei weitem auch nicht. Mit den Rädern fuhren wir vom Campingplatz in Prelles bis zum Lac L’orceyrette hinter Les Ayes. Eine ausgedehnte, aber sehr schöne Fahrradtour. Auch mit dem Wohnmobil besuchten wir die Umgebung von Les Ayes nochmal.
Action und Spaß
Eigentlich hatten wir vor, nur ein paar Tage auf dem Campingplatz dort zu bleiben und dann wieder frei zu stehen. Aber der Platz und unsere Nachbarn hatten uns unbemerkt verzaubert und so kam es, dass wir fast zwei Wochen auf dem gleichen Platz blieben. Das Wetter in den cottischen Alpen war so perfekt, dass man mittags zur Abkühlung in den Pool springen konnte, aber morgens und Abends gut auch etwas sportliches unternehmen konnte, ohne gleich zu verglühen. Das entschädigte dafür, dass es ab und zu abends auch mal gewitterte.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit tollen Aktivitäten. Wir gingen Klettern, Wandern, Biken und besuchten mit den Kindern auch einen Bike-Park. Nicht selten waren unsere Nachbarn bei diesen Aktivitäten mit von der Partie. Unser Nachbar nahm Eric und Christa auch mal mit auf eine Höhentour. Zum Pointe de Cinéastes (3203 m) sollte es gehen. Die Tagestour war mit einer Dauer von über 14 Stunden anstrengend, wurde aber mit vielen tollen Eindrücken belohnt. Im Gegenzug zeigten wir, was es mit Geocachen auf sich hat. Wir grillten hin und wieder gemeinsam, die Kinder schliefen mal hier und mal da, lasen sich gegenseitig Geschichten vor oder spielten gemeinsam Spiele. Alles war entspannt und wir hatten eine tolle Zeit.
Kleine Gebirgsbäche und tolle Aussichten luden immer mal wieder zum stehenbleiben und staunen ein. Im Klettergebiet Casse de Prelles gibt es nicht nur ansprunchsvolle Kletterrouten, auch Tim konnte die eine oder andere leichte Tour klettern. Im Klettergebiet Casse de Prelles kann man nicht nur am Felsen klettern. Bei einem ausgedehnten Spaziergang umrundeten wir weitläufig den schönen Lac L’orceyrette. Auch bei einem Spaziergang muss man mal Hindernisse bewältigen. Die Straßen von Les Ayes sind nicht gerade breit. Unser Wohnmobil hat aber gerade noch durchgepasst. Der frühe Vogel…. Bei der Hochtour „Pointe des Cinétastes“ ging es auf 3.203 Meter hinauf. Um zeitlich entspannt zu sein gingen wir noch vor Sonnenaufgang los. Ein Freund begleitete uns auf unserer ersten richtigen Hochtour. Kletterausrüstung und Verpflegung füllte die Rucksäcke. Erwartung und Vorfreude unsere Herzen. Der Ausblick auf den schönen Mont Pelvoux begleitete uns auf unserer Hochtour Unser Rastplatz zur Mittagszeit hätte nicht schöner sein können. Vielleicht waren wir so langsam unterwegs, weil Christa einfach zu viele Fotos unterwegs gemacht hat? Den Markt in Briançon besuchten wir natürlich auch mal. Auf einem Pumptrack hatten wir auch viel Spaß. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene konnten hier zeigen, was sie auf dem Bike so drauf haben und mit Spaß viel Erfahrung sammeln. In der Nähe von Briançon gibt es auch einen sehr anfängerfreundlichen Bikepark. Dorthin haben wir auch die Kinder mal mitgenommen.
Ehe wir uns versahen, näherte sich der Urlaub seinem Ende. Aus flüchtigen Bekannten wurden in den zwei Wochen Freunde und als wir am letzten Morgen auf dem Campingplatz zusammenpackten und uns von unseren neu gewonnen Freunden verabschiedeten, war klar: die sehen wir wieder.
Schnelles Wiedersehen
Dass das mit dem Wiedersehen so schnell gehen würde, hätten wir nicht gedacht. Wir verbrachten den Nachmittag nochmal im Klettergebiet Casse de Prelles, bevor wir uns für die Nacht einen Stellplatz am Col du Lautaret suchten. Witzigerweise kamen unsere Nachbarn aus Prelles auf die gleiche Idee und so trafen wir sie dort an dem Abend schon wieder.
Zurück blicken und Abschied nehmen
An unserem letzten Tag in Frankreich machten wir noch eine tolle Wanderung, bevor es wirklich in Richtung Heimat ging.
Wir hatten diesen Sommer eine fantastische Zeit und neben neuen Freunden auch viel Ruhe für uns gefunden. Es war eine entspannte Zeit, die trotzdem sportlich viel zu bieten hatte.
Trotzdem haben wir eins gelernt: der typische Campingplatzurlaub ist einfach nicht mehr so unser Ding. Rumänien hat uns an einer Freiheit schnuppern lassen, die bleibende Eindrücke hinterlassen hat. Und dass uns der Platz in Prelles so lange gefesselt hielt, hatte zwei Gründe: die richtigen Nachbarn (die man so leider nicht oft trifft) und viel, viel Freiraum für uns.
Hallo „Nachbarn“,
euer Reiseblog ließt sich sehr schön und weckt Erinnerungen. Ja, das war ne schöne Zeit! Hoffentlich schaffen wir es demnächst mal wieder uns zu sehen. Die Kinder würden sich auch sehr freuen. Eine sächsisch-herbe Klettertour im Elbi steht ja auch noch auf dem Programm …. 😉
Also bis später.
Eure Freunde