Hauptreiseziele: Arico Viejo, Villa de Arico, Nationalpark Teide, Abades
Reisedauer: 2 Wochen
Reisende: Eric, Claudia, Christa, Ronja (9 Jahre), Tim (3 Jahre)
An- und Abreise: Flugzeug
Reisemittel vor Ort: Mietwagen
Aktivitäten: klettern, spazieren, die Insel erkunden
Reisebericht: Es war für uns alle das erste Mal, dass wir einen Fuß auf die kanarische Insel, die zu Spanien gehört, setzten. Da wir spätabends ankamen, verbrachten wir die erste Nacht in einem Hotel in San Isidro. Am nächsten Morgen nutzten Eric und Christa das herrliche Wetter, um zu Fuß zurück zum Flughafen zu gehen und dort den Mietwagen abzuholen.
Da auf Teneriffa wirklich in jedem Ort Spielplätze für die Kleinen sind, blieb Claudia mit den Kindern in San Isidro und wartete, bis sie abgeholt wurden.
Die Sonne schien, es war warm und der Spaziergang zum Flughafen beeindruckte Eric und Christa gleichermaßen. Die Landschaft war trocken und Kakteen beherrschten das Landschaftsbild. Am nördlichen Horizont erhob sich schemenhaft die Spitze des Teide und östlich über dem Meer ließen sich im morgendlichen Dunst die Erhebungen der Nachbarinsel Gran Canaria erahnen.
Nachdem der Mietwagen geholt und der Rest der Familie eingesammelt war, ging es weiter in Richtung unserer Ferienwohnung in Arico Viejo. Wir ließen es uns jedoch nicht nehmen, einen kurzen Zwischenstopp in Porìs de Abona zu machen, um wenigstens mal die Füße ins warme Meer zu hängen und uns den schwarzen Sandstrand anzusehen, der so typisch für Teneriffa ist.
Unsere Ferienwohnung war wunderschön gelegen und unsere Vermieterin Luisa war eine sehr herzliche Frau, die offenbar einen Narren an unseren beiden Kindern gefressen hatte. Nach einem Rundgang über das Grundstück hatten wir alle Hände voller Obst und Gemüse, das sie im Vorbeigehen pflückte und uns schenkte: Orangen, Zitronen, Maracujas, Tomaten, Pfeffer, Mandeln, Grapefruits, Paprika und Chilis waren nur ein Teil dessen, was sie uns zusteckte. Nur die Hühner machten uns einen Strich durch die Rechnung: Sie legten in der Zeit, in der wir auf Teneriffa waren nicht ein einziges Ei. Ronja und Tim gingen jeden Tag morgens und abends in den Hühnerstall und brachten den Hühnern etwas Futter und schauten nach Eiern, doch das Federvieh zeigte sich legefaul. Dennoch hinterließen sie bei Tim offenbar einen bleibenden Eindruck, denn die Ferienwohnung wurde von ihm kurzerhand in „Hühnerhause“ umbenannt.
Das Dorf Arico Viejo liegt unweit der Autobahn und hat trotz seiner geringen Größe eine gute Infrastruktur: Bäcker, Metzger, Supermarkt, Arzt, Apotheke und viele hilfsbereite Menschen findet man hier auf nur wenigen Metern Entfernung. Leider sprechen die wenigsten Einwohner hier englisch oder gar deutsch, deshalb ist zumindest ein gutes spanisches Wörterbuch hilfreich. Verständigung mit Hand und Fuß funktioniert aber auch – dauert nur etwas länger.
Ausgehend von der Ferienwohnung erkundeten wir in den kommenden zwei Wochen die Insel. Geführt wurden wir meist von unserem Kletterführer, denn die einzelnen Klettergebiete lagen über die ganze Insel verstreut und klettern war schließlich der Grund, der uns hier her geführt hatte.
Viele Klettergebiete auf Teneriffa befinden sich in den sogenannten Barancos. Das sind breite und tiefe Schluchten, die wie ein Adernetz die ganze Insel überziehen. Das größte und bekannteste Gebiet liegt etwas nördlich von Villa de Arico. Es bietet für jeden Kletterer, egal ob Anfänger oder nicht, die passende Herausforderung. Wir hatten in dem Gebiet jede Menge Spaß, die Absicherung war super und dort lernten wir auch Walter vom Basecamp in Arico kennen. Walter sollte für die Zukunft unser Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Klettergebiete auf Teneriffa werden, denn er gehört zu den Leuten, die sich für das Klettern auf der Insel aktiv einsetzen, Routen bohren und die Gegend sauber halten. Für Kletterer bietet er bei sich zuhause sogar eine Übernachtungsmöglichkeit an.
Ein wirklich schönes Klettergebiet fanden wir außerdem im Teide Nationalpark (ideal für heiße Tage, da es hier oben etwas kühler ist). Aber Achtung, es ist ein recht neues Gebiet mit scharfkantigem Vulkangestein und der Zustieg ist etwas weiter. Die Aussicht hier und die Kletterei selbst sind aber fantastisch und wo kann man sonst schon behaupten, an den Felsen eines aktiven Vulkans geklettert zu sein?
Erwähnenswert ist auch das Gebiet El Hoyo. Dort findet man eine wunderschöne Felslandschaft die optisch wirklich viele Reize hat. Mit der Zeit hat sich El Hoyo für uns als Synonym für „verdammt glatt“ entwickelt. Um in das Gebiet zu kommen, muss man erst etwas die Baranco herunterwandern und sich dort in das Gebiet hinein abseilen. Der Umlenker der Abseilstelle befindet sich oberhalb einen cleanen 5er Route. Was wir vorher nicht wussten: Nur Claudia schaffte es in diesem Gebiet überhaupt eine 4 vorzusteigen. Alles weitere war für uns nicht machbar.
Ausweg bot hier ein kleiner Klettersteig, der aber nichts für die Kinder war. Also sind Eric und Christa den Klettersteig hoch, zurück zum Umlenker der Einstiegsroute, hängten dort wieder das Seil ein und sicherten (und zogen) dort die Kinder und Claudia wieder hoch. Dem einen oder anderen mag das Gebiet sicher liegen und auch von uns wird es sicher irgendwann mal wieder aufgesucht werden – aber eher für eine ausgedehntere Wanderung als für die Kletterei am Fels.
Immer, wenn wir nicht kletterten, beschäftigten wir uns anderweitig auf der Insel. Wir gingen viel spazieren, gingen im Meer baden oder fuhren in den Norden der Insel, der viel grüner ist, als der Süden. Hier findet man richtigen Wald und wenn man im Anaga-Gebierge unterwegs ist, ist man oft an der Wolkengrenze und kann zusehen, wie sich die feuchte Luft von Norden über die bizarr geformten Berge schiebt. Ein unbedingtes Muss für alle, die Steine, Felsen und Vulkane toll finden, ist der Teide-Nationalpark. Hier kann man auf riesigen erkalteten Lavafeldern spazieren und findet Landschaften, die an Mondlandschaften erinnern. Sollte es wirklich einmal vorkommen, dass auf der Insel irgendwo schlechtes Wetter herrscht, dann ist hier oben auf über zweitausend Metern Höhe mit Sicherheit schönes Wetter und Sonnenschein. Dann kann man hier klettern gehen oder mit der Seilbahn auf den Gipfel fahren.
Mit vorheriger Genehmigung kann man auch zum Gipfel wandern, was sicherlich lohnenswert ist, wir aber mit Tim noch nicht machen konnten (oder wollten).
Nach zwei Wochen auf Teneriffa fiel uns der Abschied schwer und uns war klar, dass wir auf jeden Fall wiederkommen werden.
Dieses „kleine“ Eis bekamen wir von Luisa, unserer Vermieterin. Der Sand an Teneriffas Stränden ist schwarz. Obst aus dem Garten unserer Ferienwohnung. Der Pool der Ferienwohnung. Ronja klettert eine einfache Einseillänge im Klettergebiet Arico. Die Lavafelder in der Inselmitte, oben am Teide sind riesig. Der Kegel des Teide ist fast von der ganzen Insel aus sichtbar. Auf dem Weg zum Klettergebiet „Las Canadas“ in der Nähe des Vulkankegels des Teide. Die gelblichen Felsen im Hintergrund sind das Ziel dieses Erkundungsspaziergangs. Das Klettergebiet „Las Canadas“ bietet nicht nur Spaß beim Sportklettern, sondern lädt auch zum Verweilen ein. Die Vulkanfelder am Teide gleichen teilweise einer Mondlandschaft. Tim wird in das Klettergebiet „El Hoyo“ abgeseilt. Mittagspause in El Hoyo. Geklettert sind wir zwar nicht viel, schön war es trotzdem. An dieser Stelle schlugen wir oft unser Basecamp im Klettergebiet Arico auf. Hier war es schön flach, schattig und es herrscht keine Steinschlaggefahr. Ronja steigt eine Einseillänge in Arico nach. Die vielen kleinen und großen Löcher sind bezeichnend für dieses Gebiet. Der Pico del Teide wacht über die gesamte Insel. Claudia klettert in den Las Canadas. Skurrile Felsformen sind im Gebiet „Las Canadas“ nicht selten. Unsere Höhlenmenschen. Im Sektor La Tortuga gibt es eine wunderschöne Spielhöhle für die Kids. Hinter dieser kleinen Mauer in Santa Ursula führt ein Trampelpfad zum nächsten Klettergebiet. Tim der Baumeister. Viele Früchte wachsen hier auf Teneriffa. So zum Beispiel Papayas. Kakis hatten wir ebenfalls im Garten. Uns waren sie aber im Oktober schon zu reif. Auch Quitten wachsen hier gut und werden unglaublich groß. Guaven hatten wir oft auf unseren Tagesausflügen dabei. Wenn der nächste sagt, „Geh hin, wo der Pfeffer wächst“, wissen wir, welchen Flug wir buchen müssen. Lecker Maracujas, frisch aus dem Garten Die Worte unserer Vermieterin hierzu: „Keine Ahnung, wie es heißt, aber man kann es essen“ Mandeln kennen wir auch von zuhause. Im Urlaub schmecken sie natürlich viel besser.