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Indien & Nepal

Radreise Indien / Nepal Aug.-Dez. 2000

  • von

Hauptreiseziele: Madras bis Bombay (Rad), Varanasi, Kathmandu, Pokhara, Annapurna, Chitwan NP, Kali Gandaki

Reisedauer: 4 Monate

Reisende: Eric und Claudia

An- und Abreise: Flugzeug

Reisemittel vor Ort: Fahrrad,  Bus, Zug

Aktivitäten: biken, wandern, raften

Reisebericht:

Radreise Indien

Indien
Im August 2000 konnten wir uns unseren Traum von einer längeren Radreise Indien endlich verwirklichen. Nach einiger Vorbereitung zu Hause, Materialauswahl, Routenplanung und Training standen wir um 7:00 Uhr morgens in Madras an der Indischen Ostküste.
Unser Ziel war es, einmal quer durch Indien zu fahren. Vier Monate später wollten wir in Mumbei (Bombay) sein.
Bei der Ankunft erschien es uns das dann doch etwas verrückt. Da es hier fast keine Straßenverkehrsordnung gibt.
Bei über 35°, Linksverkehr, Kühen, Schweine, Ziegen, Hunden und Affen auf der Straße ist es schwierig, sich vorzustellen noch weitere 4 Monate hier unterwegs zu sein.


Die Hauptstraßen dort waren sehr gut, allerdings so dicht befahren, dass wir es immer vorgezogen haben, die kleinen abgelegenen Straßen zu fahren. Leider kam man auf diesen Straßen kaum vorwärts, da der Zustand oft sehr schlecht war.
Zum Glück haten wir ein GPS-Gerät dabei (Satelliten Navigationsgerät) sonst hätten wir uns wahrscheinlich oft verfahren. Die Straßenausschilderung war sehr problematisch, da die Schilder fast immer nur in einer der Ortsprachen bzw. Landessprache waren.

In Indien gibt es 12 Hauptsprachen und über 200 verscheiden Dialekte, sodass es für uns sehr schwierig war, etwas zu essen zu bestellen. Englisch wird zwar auch gesprochen, aber in den vielen kleinen Dörfern im Landesinneren, die wir besucht hatten, konnte oft nur ein Lehrer oder der Dorfrichter etwas Englisch.

In den ersten drei Wochen hatten wir fast immer nur das gleiche gegessen: Reis mit 2-3 Sorten scharfem Gemüseeintopf auf einem Bananenblatt serviert. Es hätte bestimmt mehr Auswahl gegeben, aber die Verständigungsschwierigkeiten hatten dafür gesorgt, dass wir, bis wir uns wenigstens ein paar Worte angeeignet hatten, immer das gleiche bekommen hatten.
Gegessen wird mit den Fingern der rechten Hand.


Wir mussten uns auch daran gewöhnen dass, sobald wir angehalten hatten, sofort das halbe Dorf bei uns stand. Meistens sind wir morgens um 5.00 Uhr aufgestanden und eine halbe Stunde später losgefahren, da war es wenigsten noch nicht so heiß. Übernachtet haben wir fast immer in kleinen Hotels. Wenn es kein Hotel gab, auch mal privat. Nie ist uns etwas gestohlen worden, obwohl wir unsere kompletten Räder oft mit Gepäck alleine stehen ließen.
Was uns auch sehr wunderte, im Landesinneren stießen wir so gut wie nie auf Bettler. Die Dörfer waren sehr gepflegt, mit wenig Müll, und fast alle Leute waren sehr gut gelaunt.

Sobald man aber an Stellen kam, wo das “moderne Leben ” Einzug gehalten hatte, war es mit der Beschaulichkeit vorbei. Überall wurden Produkte verkauft, die nur zum einmaligen Gebrauch gemacht waren. Für vieles gab es nutzlose Umverpackungen aus Plastik. Das wurde natürlich auch weggeschmissen aber Plastik können weder die Kühe noch die Schweine verwerten und es verrottet auch nicht, also blieb es einfach liegen.


Bei unseren kleinen Wegen passierte es oft, dass uns Schlangen, Warane oder Ähnliches über den Weg liefen
An manchen Tagen kamen wir nur 30km weit. An anderen waren es über 80km – je nach Wetter & Straße.
Es passierte uns auch, dass wir einfach zum Essen eingeladen wurden.
Nach 2800km hatten wir es geschafft, wir waren an der Westküste von Indien angekommen. Hier konnte man noch einige Stellen finden, an denen es fast keinen Tourismus gab. Jetzt war erst mal Entspannung angesagt und wir verbrachten eine super Woche direkt am Strand weitab vom Massentourismus.

Wanderung in Nepal

Nepal
Nepal, das Land mit den gigantischen Bergen und Tiefebenen in denen selbst Panzernashörner leben. Aber beginnen wir mal von vorne. Nachdem wir in Indien Radfahren waren, sind wir per Zug und Flugzeug nach Kathmandu gereist. Dort angekommen hatten wir uns erstmal mit Trekkingsachen eingedeckt. Nach 3 Tagen in Kathmandu fuhren wir nach Pokhara. Von hier aus hatten wir eine Raftingtour auf den Kali Gandaki für 3Tage gemacht.

Der Fluss ist die ganze Zeit von hohen Bergen umgeben und wird immer wieder von Wasserfällen gespeist, teilweise auch von warmen Quellen. Man sollte sich auf jeden Fall einer Gruppe mit Kajakfahrern anschließen, da dort jedes Jahr Touristen sterben die nicht zurück ins Boot kommen, wenn es doch mal kentert.

Nach dieser Tour sind wir im Annapurna-Gebiet wandern gegangen. Hierzu braucht man ein Permit (Erlaubnis) die man eigentlich täglich vorzeigen muss.

Gestartet sind wir in Besisahar (760m). Essen und übernachten zwischendurch ist überhaupt kein Problem. Wanderkarten kann man sehr gut und günstig in Nepal kaufen. Die Wege waren sehr gut ausgewiesen (man braucht keinen Führer). Der Annapurnacircuit ist bei der tiefsten Stelle 490m tief und geht bis zum Thorong La Pass (Welt größter Pass) mit 5400m. Wir waren im November unterwegs.

Beim Starten in Pokhara war es 25-30 Grad. Aber man sollte nicht die Kälte unterschätzen, denn schon in 2000m Höhe begann es nachts zu gefrieren. In 3000m Höhe war es auch mal tagsüber weiß um uns.

Unsere 9 Tagestour ging bis Manag(3540m), von da noch bis auf 3800m und dann zurück bis Humde. Von da ging es mit dem Flieger nach Pokhara. Anschließend hatten wir den Chitwan Nationalpark besucht. In diesem Park kann man noch Nashörner, Elefanten, Bären, Krokodile, Tiger und vieles mehr sehen. Zum Übernachten stehen am Parkeingang mehrere Logdes zur Verfügung.

Nachts sollte man auf jeden Fall bei seiner Unterkunft sein, da die Tiere nicht nur im Park bleiben und es öfter passiert, dass man welche vom Fenster aus sehen kann.

In den Park selbst darf man aus Sicherheitsgründen nur mit 2 Guides.

Die aktuellen Sicherheitslagen für Auswärtiges Amt – Indien und Auswärtiges Amt – Nepal

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